Wieder fehlen einige Kinder
Frank Isfort am 16. April 2013


In den Ferien ist meist die große Verschwindeaktion. Jetzt sind auch wieder zwei Mütter mit ihren Kindern weg, angeblich ohne was zu sagen.
Meistens haben die Frauen irgendwo einen neuen Freund und ziehen dann zu ihm. Einige werden auch so belästigt, dass die Flucht oft der einzige Ausweg ist. Jetzt fehlen Josselyn und Wendy aus unserer Gruppe und keiner weiß, wo sie sind. Wir haben einen Stamm der über Jahre konstant zu uns kommt, doch Drumherum springen immer mal welche ab. Das macht dann neuen Kindern aus der Region Platz und andere Mütter kommen in den Genuss unserer Hilfe. Wir haben es zwar anders geplant, doch was sollen wir machen. Weg ist weg. Da kann man noch so Überzeugt sein, Kinder ausgewählt zu haben, die in Aguas Frías fest verwurzelt sind.
Zum Glück waren es diesmal keine Kinder, die Paten haben, wie vor ein paar Jahre Norelia und Jennifer, die ich in Ambato wieder aufgetrieben und dort weiter betreut habe. Da die Mutter dort auch wieder Ärger bekam, habe ich dafür gesorgt, dass sie mit ihren acht Kindern zu Verwandten nach Santa Rosa bei Machala durfte. Seitdem ist der Kontakt abgerissen. Selbst die Mutter und Schwester haben keine Adresse und Telefonnummer. Ich bin davon ausgegangen, dass sie sich, bevor das neue Schuljahr anfängt, bei uns meldet, um die finanzielle Schulhilfe für ihre Kinder zu bekommen. Doch Fehlanzeige. Noch hat sie ja drei Wochen Zeit. Ich weiß gar nicht, wie die anderen Organisationen das machen. Wir haben schon drei Kinder, die Paten haben, so verloren. Wie mache ich das den Paten begreiflich?

Ein trauriger Fall ist Cindy. Durch mehrere Operationen konnte sie zwei Jahre nicht zur Schule gehen. Sie konnte zwar vorher schon nicht Lesen und Schreiben. Leider ist die Mutter etwas eigen und will nicht, dass sie es lernt und hält sie von allem fern. Cindy ist 12 Jahre alt, wird als „Haussklavin“ gehalten, muss den Haushalt machen und sich um die Geschwister kümmern.