Unsere Weihnachtsfeier und etwas über Weihnachten in Ecuador
Frank Isfort am 23. Dezember 2013







Unsere Weihnachtsfeier war dieses Mal einfacher als sonst, billiger und ohne den obligatorischen Clown der letzten Jahre.
Es wurde eher eine Party mit viel Tanz. Unser Wirbelwind Alexandra hat dafür gesorgt, dass die Kinder zum
Tanzen und in Stimmung kamen, was Isabel und mir vorher nicht so gelungen ist. Sie trauten sich nicht richtig
und wie bei uns, tanzen die Mädchen viel lieber als die Jungs.
Es wurde eher eine Party mit viel Tanz. Unser Wirbelwind Alexandra hat dafür gesorgt, dass die Kinder zum Tanzen und in Stimmung kamen, was Isabel und mir vorher nicht so gelungen ist. Sie trauten sich nicht richtig und wie bei uns, tanzen die Mädchen viel lieber als die Jungs.
Weihnachtslieder wurden keine gesungen. Einmal kennt keiner welche und es ist in Ecuador auch nicht üblich. In den Geschäften und Kaufhäusern hört man es schon, doch lange nicht so wie bei uns. Bis jetzt war das weihnachtliche für die Kinder eher den Baum schmücken und die Weihnachtsdekoration selber malen. Die meisten unserer Kinder haben keinen Weihnachtsbaum zu Hause und wenn sie bei uns sind, müssen die Kinder den Baum oft anfassen. Es wird auch immer wieder gesagt, wie schön er ist und wie schade es ist, dass die Weihnachtskugel mit Musik kaputt ist. Ich habe es nicht verraten, dass jemand da etwas nachgeholfen hat. Ich halte das ununterbrochene elektronische Gedudel verbunden mit dem Kindergeschrei einfach nicht aus.
Das große Ereignis war sowieso das Essen und die heiß geliebten Süßigkeitentüten. Als wir die verteilt haben, strahlten die Gesichter. Schon einen Tag vorher waren die Kinder total aufgeregt und haben sich darum gerissen, beim Füllen der Tüten mitzuhelfen. Da fällt ja immer schon was ab. Doris, unsere Küchenfee aus der Schweiz ist seit einer Woche bei uns und hat sich super um das Essen gekümmert und auch finanziert. Ab Januar kocht sie von Mittwoch bis Samstag für die Kinder.
Bei der Feier wurde natürlich tüchtig herumgetobt und die Mädchen haben mit einigen Jungs Seilchenspringen gemacht. Katy hat sich beide Knie aufgeschürft, Jeison kam mit einem blutenden Kinn an, Grizyeli ist vom Baum gefallen und hatte mehrere Schürfwunden. Da konnte ich endlich einmal den Erstehilfekasten ausprobieren. Es wurde viel geweint, doch als die Wunden gesäubert, mit meiner „Wundersalbe“ behandelt und das Pflaster drauf kam, konnten sie schon wieder weiter toben. Sie haben es auch genossen unter den Blicken der anderen Kinder und Mütter behandelt zu werden. Da gab es mal Aufmerksamkeit, keine Schelte und keine hinter die Ohren.
Vieles ist Weihnachten ähnlich wie in Deutschland. Vor den Geschäften sieht man öfter Schnee- und Weihnachtsmänner stehen. Es haben auch viele ihren Weihnachtsbaum, der aber aus Plastik ist und eine Weihnachtskrippe. Die sind allerdings ganz anders als bei uns. Es werden oft Dörfer oder Stadtteile dargestellt, mit Straßen, Autos, Häusern und vielen blinkenden Lichtern. Es erinnert mich etwas an Modelleisenbahnen – allerdings ohne Schienen. Am 25. 12. gibt es auch die lange ersehnten Geschenke und das feiste Festessen. Weihnachten ist in Ecuador hauptsächlich ein Familienfest und am Weihnachtstag in die Kirche gehen ist für viele Menschen obligatorisch.
Die großen Unterschiede zu Deutschland sind, es gibt nur den 25. Dezember als Feiertag, die fehlenden Weihnachtsmärkte und der Nikolaus kommt auch nicht zu den Kindern und stopft die sauber geputzten Schuhe mit Süßigkeiten voll. Unbekannt ist auch die Vorweihnachtszeit mit Adventskranz und das Öffnen der 24 Türchen vom Adventskalender.
Weihnachtsgeschenke werde ich wie üblich keine bekommen, doch dieses Jahr ist die Küchenfee Doris da. Ich werde also bekocht und es gibt einen leckeren Wein, den ich mir sonst nicht leisten kann. Ist ja auch ein nettes Geschenk. Wahrscheinlich schreibe ich es jedes Mal wieder, doch bei den warmen Temperaturen hier kommt bei mir keine Weihnachtsstimmung auf. Die armen Menschen in den Schnee- und Weihnachtsmännerkostümen müssen doch einen Hitzeschlag bekommen. Für mich gehören die Kälte dazu und der kleine Feier-Weihnachtsmarkt in Velbert-Tönisheide. Mit Freunden und Bekannten in geselliger Runde und sich am Glühwein wärmen.