Unser Wasserprojekt ist fertig
Frank Isfort am 1. Juli 2015
Es hat länger gedauert als gedacht. Auch ist beim Bau einiges verändert und umgeworfen worden, doch das Ergebnis stimmt jetzt. Wir haben fließend Wasser und genießen es.
Das haben wir der Georg Kraus Stiftung und unserer ehemaligen Volontärin Doris zu verdanken, die uns das Wasserprojekt finanziert haben. Vielen Dank noch einmal von allen Nutznießern aus Aguas Frías.
Bei dem Wasserprojekt, was die Partnerorganisation hier angefangen hat, ist einiges falsch durchdacht und geplant worden. Beim Bau und durch die Praxis kommt man erst auf andere Möglichkeiten. Jetzt kleiner gebaut worden als geplant. Nur für die Sonnenschule und die 2 direkten Nachbarn. Für die anderen Häuser und Familien wurde ein 2. Brunnen 200 m weiter gebohrt. So haben wir etwas mehr Sicherheit, falls ein Brunnen mal ausfallen sollte und die Sonnenschule ist nicht unmittelbar damit eingebunden.
Einmal bin ich nicht immer da und ich möchte nicht bei jedem Problemchen belästigt werden. So haben die Nachbarn Eigenverantwortung und es scheint auch zu funktionieren. Die Probleme sind bis jetzt allein gelöst worden, die Pumpe ist wieder zum Laufen gebracht worden und ein Nachbar hat sich sogar ein Badezimmer gebaut. Doch die Familie geht immer noch gerne zum Bach zum Baden und Wäsche waschen. Eine Veränderung ist noch zu erwähnen. Die Nachbarn waschen jetzt weniger am Bach, sondern mehr vor ihren Hütten. Dem Schlauch sei Dank!
Die Wasserqualität ist leider nicht so gut wie erhofft. Weil das Wasser sehr mineralhaltig ist, schmeckt es nicht besonders und riecht manchmal muffig. Eine große Filteranlage ist momentan unbezahlbar. Auf Nachfragen in Fachgeschäften wurden und Preise genannt, die jedes Grimm-Märchen übersteigen. Jetzt haben wir an 2 Wasserhähnen Trinkwasserfilter. Bis jetzt sind noch keine Klagen gekommen. Da noch Geld übrig ist, werde ich noch weitere Trinkwasserfilter kaufen und das Wasser zum Abwasch und Duschen wird gechlort. Eine sichere Lösung und nicht teuer.
Ein deutscher Freund aus Quito hat mir bei der Installation der Wasserrohre und der Pumpe mit Druckbehälter geholfen. Dabei kam heraus, dass bei den Leitungen der Sonnenschule geschlammt wurde. 2 Stellen werde ich noch öffnen müssen, um die undichten Stellen zu reparieren. Außerdem waren alle Anschlüsse an den Waschbecken und Toiletten undicht. Zum Glück war der alte Maurermeister nicht da. Ich war so genervt, dass ich ihn wahrscheinlich gevierteilt und einbetoniert hätte.
Wasser auf Knopfdruck zu haben genieße ich jetzt. Das elendige Wasserholen vom Bach fällt jetzt weg. In der Regenzeit war es oft unmöglich durch den Schlamm zum Bach zu gelangen.
Auch wenn es etwas chaotisch aussieht, die Änderungen die kurzfristig gemacht wurden, waren positiv für das Projekt. Wenn ich sehe wie etwas verbessert werden und Geld eingespart werden kann, mache ich es direkt, auch wenn es vielleicht nicht so seriös oder chaotisch aussieht. Im Großen und Ganzen war mein tun bis jetzt für das Projekt in Aguas Frías meist richtig.
Durch den Kursverlust des Euro zum Dollar ist der Bau auch ca. 25 % teurer als geplant geworden,
doch das kann man ja vorher nicht planen.
Ein Überblick der Kosten:
1.500,- für Anzahlung Brunnenbohren, Pumpe, Druckbehälter, Standortsuche und Taxi
400,- Restbetrag Brunnenbohrung
1.000,- für 2. Brunnen
700,- für Rohrsystem, Schläuche, Wasserhähne für aussen, Kosten Arbeit Frank Steckmann
2.000,- bis 2.500,- Wasser- & Pumpenhäuschen mit Sickergrube
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