Gruppenbild Aguas Frías Unterrichtsort in der Kirche Mädchen springt davon Unterrichtsort unter den Bäumen Frauen und Kinder

Blog aus Ecuador

Umgang mit Tieren

Frank Isfort am 26. März 2011

In Ecuador werden Tiere oft gequält, zum Spass misshandelt und als Spielzeug benutzt, doch auch hier tut sich was. Mittlerweile gibt es mehrere Tierschutzorganisationen.

In Súa sah ich Kinder, welche Junggeier aus dem Nest holten und diese – wie in Deutschland mit Steiff-Tieren – als Spielzeug benutzten. Sie wurden an den Beinen herumgeschleudert, an den Flügeln gepackt, hochgeworfen und ins Wasser gesetzt.

Einmal kam Daniel, bei dem ich ein Jahr wohnte, mit einem Karton Küken nach Hause und alle waren in verschieden Farben eingefärbt. Die Kinder freuten sich riesig, doch am anderen Morgen waren alle Küken tot. Das Geschrei der Kinder war groß und die Schuld wurde sofort dem Verkäufer zugeschoben, der kranke Tiere verkauft hatte. Für Daniel war es das Natürlichste der Welt, bunt gefärbte Küken zu kaufen.

Viele haben Haustiere, welche gehätschelt und getätschelt werden, das beste Futter bekommen und sogar mit im Bett schlafen dürfen. Doch woanders werfen dieselben Leute, vor allem die Kinder, mit Steinen auf Hunde oder schießen mit Gummifletschen auf Affen, Leguane und Vögel.

Was soll man als Beobachter dagegen tun? Das ist hier oft so, und wenn man etwas dagegen sagt, dann verstehen die Leute das nicht und man bekommt Ärger.

Ich lasse mir den Mund trotzdem nicht verbieten und mache den Leuten deutlich, dass in vielen anderen Ländern sogar Gefängnis auf Tierquälerei steht. Das interessiert sie allerdings kaum. Wenn ich aber sage, dass das überhaupt nicht seriös ist, trifft es doch einige Leute – oder sie tun nur so.

Hier will jeder seriös sein. Wenn ich die Kinder in unserem Projekt frage, was sie sich für ihr Leben wünschen, antworten fast alle, “quiero ser serio”, ich möchte seriös sein.

Dass Tiere gequält werden ist eine weit verbreitete Realität. Es gibt jetzt aber mehrere Tierschutzorganisationen, die sich diesem Thema annehmen und sich zunehmend darum bemühen, illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden, Tiere in Zirkussen zu verbieten und in nächster Zeit wird über ein Verbot von Stierkämpfen abgestimmt.

Sicher ist vieles von dem noch nicht in die abgelegenen Orten angekommen, doch es baut sich eine Lobby auf, den Missstand zu bekämpfen und anzuprangern. Eine Bekannte, die bis Anfang des Jahres noch bei der Gesundheitsbehörde gearbeitet hat, studiert jetzt Tiermedizin um will aktiv mithelfen.

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