Momentan bin ich vom Tod umgeben
Frank Isfort am 28. Januar 2023
Innerhalb von 3 Tagen sind 5 Leute die ich kenne gestorben oder ermordet worden.
Zwei Dozenten von Mariuxi in der Uni von Esmeraldas und ein Kind von zwei Jahren aus der Sippe von Mariuxi, das infolge einer Grippe gestorben ist. Dann ist bei einer Schlägerei zwischen Besoffenen in der Bar in Aguas Frías einer von den Hirnlosen durch Messerstiche ermordet worden. Drogen und Alkohohl machen die Leute hemmungslos und aggressiv. Das ist auch der Grund warum ich am Wochenende die Sonnenschule kaum verlasse.
Als ich mit Anahi und ihrer besten Freundin Jamilet auf dem Weg nach Mindo war, kam ein Anruf das der Vater von Jamilet ermordet wurde. Zuerst hat sie es nicht geglaubt, doch nach mehreren Telefonaten ist sie schreiend zusammengebrochen und ich habe sie bis Mindo an mich gedrückt und beruhigen können. Am anderen Morgen sind wir um 6 Uhr mit dem Taxi zurück nach Aguas Frías gefahren und waren um 11 Uhr bei der Trauerfeier. Um 15 Uhr war die Beerdigung mit Tränen, viel Geschrei und Jamilet und die Mutter sind sogar kollabiert.
Ich war eigentlich pausenlos damit beschäftigt mich um Jamileth zu kümmern. Sie hat das total mitgenommen, doch keinen hat es interesiert. Es wurde die Mutter und der große Bruder bemitleidet und Jamilet wurde sogar vom Sarg weggedrängt, weil die Erwachsenen reinschauen wollten. Als sie in meinen Armen ohnmächtig wurde, mußte ich erst laut werden und fragen, warum alle so unhöflich sind und niemand dem Mädchen einen Stuhl anbietet. Selbst die Mutter hat sich nicht um ihre Tochter gekümmert.
Komische egoistische Gesellschaft.
Es gibt zwei Versionen vom Mord. Alkohol und Drogen haben dabei auch eine große Rolle gespielt und unschuldig war der Getötete auch nicht. Ein Streit in der Sippe und 5 Jugendliche, die bis vor 3 Jahren noch zur Sonnenschule kamen, haben ihn mit Macheten und Messern regelrecht abgeschlachtet. Da muß viel Frust, Hass und Drogen mit dabei gewesen sein.
Für Jamilets Familie ist es natürlich bitter, weil der Vater Arbeit hatte und die Familie jetzt nicht weiß, wie es weitergehen wird.
Eine Nichte von Mariuxi ist mit 2 Jahren mit Atemproblemen infolge einer Grippe gestorben. Mariuxi hat es sehr mirgenommen da sie selber im 7. Monat Schwanger ist. Zur Beerdigung wollte natürlich die ganze Mariuxisippe hin. Da sie das Busgeld für die 11 Personen nicht hatten, habe ich ihnen 100 $ Fahrgeld gegeben, doch nach langem hinundher ist nur der Vater nach Quinendé gefahren. Sie haben lieber ihren Verwandten das Geld geschickt, da sie keins für die Beerdigung hatten. Jamilets Familie habe ich auch einen Zuschuß für die Beerdigung gegeben müssen.
