Gruppenbild Aguas Frías Frauen und Kinder spielende Kinder im Wasser Unterrichtsort Mädchen auf dem Küchentisch

Blog aus Ecuador

Mein „Töchterchen“ Anahi

Frank Isfort am 14. Mai 2023

AnahiAnahi

Eigentlich heißt es richtig Ziehtochter, doch ich finde den Ausdruck blöd.

Ich freue mich, dass Anahi und ihre beste Freundin Jamileth fast jeden Tag vorbeikommen, auch wenn sie nicht mehr in der Fundación wohnen dürfen. Ich habe die beiden gerne bei mir in der Sonnenschule und freue mich, wenn sie mit mir herumalbern, kichern und Quatschvideos für Tic Tok machen. Diese App ist wie der Rattenfänger von Hameln, der auch alle Kinder in Aguas Frías folgen.

Anahi Freitags bis sonntags habe ich Anahi und Jamileth wieder erlaubt, in der Sonnenschule zu schlafen. Nachdem sie sich ziemlich daneben benommen haben, als ich einige Tage weg war, haben sie zum Glück ihre Lektion gelernt. Jetzt sind sie wieder nett und hilfsbereit wie vorher und das Verhältnis zu Mariuxi ist auch wieder positiv. Wenn sie weiterhin so bleiben, werde ich sie wieder in der Sonnenschule wohnen lassen. Jetzt wo Mariuxi mit Baby, Dairon und Domenika in der Sonnenschule wohnen, haben die Nachbarn und Leute in Aguas Frías keinen Grund mehr zu lästern, dass ich mit zwei Chicas hier alleine wohne.

Anahi

AnahiAnahiNachdem ich mich verstärkt um Anahi kümmere, habe ich wieder mehr Freude auch mit den anderen Kindern mehr zu machen. Auch wenn es mit Anahi harmonisch ist, die Denkweise, gerade auch von der Mutter, macht es schwierig. Um Anahi aus dem schlechten Umfeld in Aguas Frías herauszuholen, wollte ich sie in Mindo im Internat unterbringen, das einen guten Ruf. Die Mutter war von der Idee auch begeistert, dass Anahi dort eine gute Ausbildung und Erziehung bekommt. Als ich alles geregelt habe und der Platz gesichert war, wollte die Mutter es plötzlich nicht mehr. Anahi sollte im Tal bleiben, obwohl sie nicht bei ihrer Mutter wohnt, sondern bei ihrer Freundin Jamileth. Sie hat Angst vor dem neuen Lebenspartner der Mutter und auch das Trauma von ihrem vorhergehenden Stiefvater, der sie sexuell missbraucht hat, hat sie noch nicht verarbeitet. Deshalb freue ich mich auch so und genieße es, dass sie mir voll vertraut. Die Ängstlichkeit und Schüchternheit von früher hat sie nicht mehr.

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