Gruppenbild Aguas Frías Frauen und Kinder Unterrichtsort in der Kirche spielende Knaben unter dem Haus Unterrichtsort mit interessiertem Kalb

Blog aus Ecuador

Einiges aus der Sonnenschule

Frank Isfort am 15. August 2022

UnterrichtUnterricht

Nach jedem Unterricht …
Durch das Internet …
Jetzt wo die Schule wieder angefangen hat ..
Sabrina …
Schulwechsel …

Nach jedem Unterricht muss ich die Dinge die benutzt wurden wieder sortieren und auf auf ihren richtigen Platz stellen, damit nicht nach einiger Zeit das große Chaos herrscht und niemand mehr irgendetwas findet. Buntstifte werden mit Bleistiften gemischt, Kugelschreiber, Radiergummies und Anspitzer findet man schön verstreut auf dem Fußboden und die Arbeitshefte landen auch nicht da wo sie eigentlich hingehören. Beim nächsten Unterricht heißt es dann, ich finde mein Heft nicht. Schul- und Lesebücher werden mit dem Buchrücken zuerst eingeräumt, so das man erst alle Bücher rausziehen muss, wenn man was bestimmtes sucht.

Dasselbe gilt für die Spielsachen. Plötzlich sind alle weg und ich darf alles zusammenräumen. Jetzt wird die Ausgangstür abgeschlossen und die Kinder dürfen erst gehen wenn Ordnung herrscht, aufgeräumt und geputzt wurde.

UnterrichtDurch das Internet was die Sonnenschule mittlerweile hat, bekomme ich vielmehr „Besuch“ als vorher. Die Kinder brauchen es mittlerweile für ihre Hausaufgaben und kommen deshalb, aber auch für WhatsApp, TikTok oder Youtube. Dann kommen auch die Geschwister Nachbarn usw. und fragen nach dem Besucher-Passwort. Manchmal wird es auch zuviel und lästig wenn sich am Zaun etliche Leute aufhalten um das Internet zu benutzen. Es wird ja dann auch langsamer. Wenn ich es brauche schalte ich den Besucher WLAN ab, um eine einigermaßen vernünftige Verbindung zu haben. Dann hört man schon mal ein Murren. Bei Regenwetter kommt es vor, das das Internet für einige Stunden, oder auch für ein bis zwei Tage, ausfällt.

Auf dem Land gibt es Anbieter die ab 20 – 25 Kunden kleine Antennen aufstellen und so den Leuten das Internet einigermaßen günstig anzubieten. Wir zahlen monatlich 20 Dollar. Doch in vielen einsamen Gegenden gibt es das nicht, wie z.B. in Mutile, wo ich jetzt eine kleine zweite Gruppe gegründet habe. Da Mariuxi, die dort wohnt und der ich das Studium finanziere, auf das Internet angewiesen ist, muss sie das Sateliteninternet nehmen. Das kostet monatlich über 70 Dollar und funktioniert bei stärkerem Regen auch nicht.

Doch immerhin gibt es die Möglichkeit Internet zu bekommen, auch wenn sich das kaum jemand auf dem Land leisten kann.

Unterricht

Jetzt wo die Schule wieder angefangen hat kommnen einige Kinder fast jeden Tag, um ihre Hausaufgaben zu machen und die sozialen Medien auszukosten. Ich helfe ihnen dann wie man es am besten anstellt die Informationen für die Hausaufgaben im Internet zu finden.

Unterricht

Unterricht Sabrina wollte nicht mehr in Guayaquil bei der Familie wohnen wohin wir sie vermittelt haben, um eine bessere Ausbildung zu bekommen und Abstand zum Stiefvater zu bekommen. Doch ihr fehlten die alten Freunde, die Mama fehlte und die neuen „Geschwister“ waren zu jung. Doch der Hauptgrund wahr wahrscheinlich, dass sie das Handy nicht so lange benutzen durfte wie sie es gerne wollte. Jetzt wohnt sie bei ihrem richtigen Vater in Atacames.

Sabrina fehlt ein Stempel auf einem Dokument und ein anderes Papier von ihrer Schule in Guayaquil, um sich wieder im Colegio in Atacames anmelden zu können. Da die Mutter das Geld für die Fahrt nicht hatte bin ich mit Sabrina nach Atacames zum Geldautomaten, haben für die Mutter das Busticket gekauft und waren noch kurz am Strand. Auf das Dankeschön der Mutter und die Fahrscheine für das Finanzamt warte ich immer noch.

Unterricht

Schulwechsel ist sehr schwierig und kompliziert in Ecuador und falls eine Familie während des Schuljahres umziehen muss hat das Kind Pech gehabt und muss warten bis das neue Schuljahr anfängt um wechseln zu können. Die Universität in Esmeraldas stellt uns manchmal für 3 Monate Studenten zur Verfügung, die ihr Programm mitbringen und bei uns absolvieren müssen. Dazu gehörte auch, dass sie zu den Familien der Kinder zu gehen, die Mütter zu interviewen und sie einen Fragebogen ausfüllen zu lassen. Bis die drei Studentinnen sich in Aguas Frías eingelebt hatten bin ich zur Sicherheit mitgegangen. Doch das war eigentlich nicht nötig, weil immer eine Horde Kinder mit dabei waren und viele Mütter lieber zur Sonnenschule gekommen sind..

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