Zambranokinder sind wieder aufgetaucht
Frank Isfort am 12. Mai 2013




Die Mutter Santa hat mit den drei kleineren ihrer acht Kinder endlich ihre Mutter in Manabí besucht. Die hat sich dann mit Verwandten in Aguas Frías in Verbindung gesetzt und die Verwandten mit mir.
Am nächsten Morgen bin ich direkt los, damit ich auf jeden Fall noch alle erwische, bevor sie wieder Richtung Machala aufbrechen. In Pedernales haben mich die Leute schon an der Abfahrtstation der Pickups wieder erkannt, begrüßten und lächelten mich an, nur ich habe nach über einem Jahr niemanden wieder erkannt. Die lange Anfahrt im überfüllten Pickup war Abenteuer. Verschlammte Wege, stecken gebliebene andere Pickups und die Sonne brannte erbarmungslos. Allein die Kinder hatten Spaß, schrien und kreischten bei jedem Berg und bei jeder Neigung wie auf einer Achterbahn.
Bei meiner Ankunft war die Freude riesengroß und Norelia ist von der Leiter, die ins Haus geht, in meine Arme gesprungen. Dann haben sie mir erzählt, dass ihr Handy gestohlen wurde und wie es üblich ist, waren auch alle Nummern weg. Die wenigsten Ecuadorianer sichern sie. Obwohl sie ihre Adresse nicht richtig wussten, ist der Kontakt wieder hergestellt. Den Namen der beiden Schulen, wo die Kinder jetzt hin gehen, wussten sie zum Glück. So kann ich sie sicher in Santa Rosa bei Machala finden. Ich werde zwar erst im Juli Zeit haben dorthin zu fahren, doch die zwei Monate bis dahin werden sie auch ohne unsere Hilfe in der Schule zurechtkommen. Die zwei Basisbücher Sprache und Mathe bekommen sie von der Schule und wenn ich komme, lasse ich mir von den Lehrern eine Liste geben was fehlt und besorge es dann.
Jessica geht jetzt wie Jennifer auch aufs Colegio und die beiden Brüder auch. Holger ist 18 Jahre alt und hat schon zwei Kinder, natürlich mit unterschiedlichen Frauen. Er hat wohl bei der Mutter abgeschaut. Die vier größeren Kinder Jennifer, Jessica, Marlon und Holger sind bis zum Schulanfang bei ihren Vätern in Machala und San Lorenzo und sind deshalb nicht mit zur Oma gefahren.
Norelia ist beim Früchte pflücken vom Baum gefallen. Zum Glück hatte sie nur ein Paar Blessuren. Abends war sie wieder fit und wollte unbedingt mit mir tanzen.

Bevor es für mich wieder zurück nach Esmeraldas ging, war ich noch mit allen in Pedernales im Restaurant und die Kinder haben soviel verdrückt, dass sie fast geplatzt sind. War auch kein Wunder, denn zum Frühstück gab es nur einige Kekse mit Kaffee. Danach ging es zum Strand. Belinda und Norelia waren nicht aus dem Wasser zu bekommen und ich lag im Schatten und habe mir das bunte Treiben angeschaut.
