Weiterbau Schule
Frank Isfort am 3. Mai 2012


Mit dem Maurermeister haben wir uns getroffen und vereinbart, eine Woche vor Ostern mit dem Weiterbau der Klasse zu beginnen. Doch es wäre nicht Ecuador, wenn es auch so wäre.
Jetzt haben wir erst eine Woche nach Ostern mit dem Weiterbau begonnen und das mit einem anderen Maurermeister. In der ersten Bauphase waren wir mit dem Maurer zwar sehr zufrieden, doch er fing trotz Absprache und Vertrag mit den typischen Ecuadorspielchen an. Einen Tag vor dem Weiterbau wollte er mehr Geld, mehr Bauzeit und einen Arbeiter mehr haben. Doch mittlerweile lernt man aus den Gepflogenheiten und wir haben uns vorher schon einen zweiten Maurer zur Reserve gesichert, der dann kurzfristig eingesprungen ist. Jetzt sieht es so aus, dass der erste Maurer eingelenkt hat und die beiden sich die Arbeit jetzt teilen.
Aus vier Gründen wird das Geld für die Fertigstellung mit den oberen Zimmern und einen weiteren Klassenraum nicht reichen.
- Wir haben dieses Mal nicht soviel Spenden wie voriges Jahr bekommen.
- Die Preise in Ecuador sind sehr stark gestiegen. Unsere Ausgaben für die Schulutensilien sind zwischen 20% und 35% gestiegen. Das Material für den Klassenbau, wie z. B. Moniereisen, Zement liegt auch in diesen Prozentzahlen. Die Preise für Sand, Kies und Arbeitslohn sind gleich geblieben.
- Der Euro ist zum Dollar innerhalb eines Jahres um 30 Cent gefallen.
- Der Bau musste grösser und solider werden als zuerst geplant.
Da die Hilfe der Mütter und Kinder vorgeht, mussten wir Geld vom Klassenbau abzwacken. Deshalb wird erst einmal die Betondecke und Treppe gebaut, damit die untere Etage weiter ausgebaut werden kann. In der oberen Etage wird das Holzgerüst wieder auf die Pfeiler gesetzt, damit darauf das Dach montiert werden kann. Mit den dickeren Dachlatten und Wellblech ist es auch schnell gemacht ist. Da die obere Etage auf jeder Seite einen Meter länger gebaut ist, habe ich das fehlende Holz und die Wellblechteile schon bestellt.

In der oberen Etage ist geplant, den Computerraum und die zwei Zimmer für Volontäre, aus Sicherheitsgründen mit Steinen zu mauern. Der Rest wird wohl aus Holz und Bambus entstehen. Bei den zwei Kindertoiletten in der unteren Etage müssen noch zwei Wände gemauert und die Türen eingesetzt werden. Einige Wände müssen noch verputzt werden, einige werden nur überstrichen und der Fußboden muss gefliest werden. Doch bei den Fliesenpreisen hier müssen wir zuerst abwarten, ob noch einige Spenden kommen.
Die Feinarbeiten sind nicht so wichtig. Ich bin froh wenn die zweite Bauphase fertig ist und unsere Hilfe ohne Probleme und Improvisationen laufen kann. In fünf bis sechs Wochen wird es wahrscheinlich soweit sein – ojalá (hoffentlich)! Hinkommen, aufschließen, Nachhilfe und Unterricht geben, abschließen und wieder weg. Ohne großen Auf- und Abbau, ohne hin und her Schleppen der Unterrichtsmaterialien.