Weihnachten
Frank Isfort am 1. Januar 2017





Weihnachten ist für die Kinder das wichtigste Fest im Jahr. Da bekommen sie von allen Seiten Süßigkeitentüten und Essen.
Für mich dagegen hat es gar keinen Reiz wie für die meisten Ausländer auch. Einmal fehlt die Weihnachtsstimmung, die für mich bei den heißen Temperaturen nicht aufkommt, und es gibt keine Weihnachtsmärkte. Ich dagegen habe nur Stress und Arbeit, damit auch alles einigermaßen gut läuft auf der Weihnachtsfeier. Wenn ich dann die Gier der Kinder und Mütter sehe, wenn das Essen kommt und danach die Süßigkeitentüten verteilt werden, denke ich schon, warum tue ich mir das an. Kein Dankeschön oder ein Lächeln, sondern, kann ich noch eine Tüte haben, für meine Nichte, Bruder, Mutter oder sonstwen. Dann sitzen die Mütter die ganze Zeit wie Zombies rum und ich habe das Gefühl, dass man sie foltern muss, um eine Gefühlregung zu bekommen. Danach geht es schnell nach Hause um die Sachen abzugeben und zum nächsten Fest, wo sie auch wieder nur dumm rum sitzen.
Ich werde auch keine Weihnachtsfeier mehr machen. Einmal denke ich, es ist den Spendern gegenüber nicht gerecht, wenn soviel Geld für ein Fest ausgegeben wird, auch wenn es das wichtigste Ereignis im Jahr für die Kinder ist. Wenn am selben Tag noch weite Feiern sind verlieren die Feste an Reiz. Nur noch da hin, da hin und da hin. Außerdem war ein Fest nur gut, wenn es viele Süßigkeiten und Essen gab.
Ich werde mit der Familie Mendez sprechen, die Weihnachten auch ein großes Fest für die Kinder veranstaltet, damit wir im nächsten Jahr das Weihnachtsfest zusammen machen. Das wird die Arbeit und die Kosten auf jeden Fall gewaltig senken.


Die Vorbereitungen fingen schon eine Woche vor Weihnachten an. Ramona hat viel allein und mit einigen Kindern Plätzchen gebacken. Alle Kinder haben ein Weihnachtsmotiv ausgemalt und ausgeschnitten, damit wir es auf ihre Weihnachtssüßigkeitentüte kleben konnten. Etwa eine Woche vor Weihnachten haben die Kinder den Tannenbaum zusammengesteckt und geschmückt. Mit das Wichtigste für die Kinder sind die Lichterketten, doch es funktionierte nur noch eine. Also habe ich schnell noch zwei gekauft.
Für das Fest hat Isabel zwei Animateure besorgt. Mutter und Tochter die alle Kinder gut im Griff hatten. Gesichter bemalen, Tanzen, Spiele und Rätsel. Das lustigste Spiel war, soviel Luftballons wie möglich unter sein T-Shirt zu stopfen. Dann wurden die Ballons zerstochen und die Kinder haben jeden Knall mitgezählt. Der Gewinner hat 11 Ballons unter sein T-Shirt stopfen können.
Das Essen, was drei Mütter und Ramona zubereitet haben, hat 70 Portionen ergeben. Wie immer wollten die Kinder Reis mit Huhn. Zuerst kamen unsere 40 Kinder an die Reihe und danach die Geschwister und Mütter. Zum Schluss wurden die Süßigkeitentüten und eine zusätzliche Tüte mit selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen verteilt. Viele Tüten waren ruckzuck leergegessen.
Die drei Kochfrauen haben hinterher noch fegen geholfen und es war herrlich, als dann Ruhe einkehrte. Nach einer kurzen Erholung sind Ramona und ich zum Weihnachtsfest der Familie Mendez gegangen und haben uns da den Zirkus angeschaut. Ich bin aber nicht lange geblieben, weil es mir zu laut war.

