Warum die Hausaufgabenhilfe nötig ist
Frank Isfort am 9. Juni 2011
Viele der von unserem Kinderhilfswerk San Andrés unterstützten Mütter können weder schreiben noch lesen. Deshalb sind sie auch nicht in der Lage ihren Kindern bei den Aufgaben zu helfen. Die Kleinen hängen in der Luft, wenn sie in der Schule nichts verstehen, deshalb mit dem lernen nicht mehr mitkommen und frustriert nicht mehr hingehen oder Mist bauen. Auch sehen große Teile der armen Bevölkerung die Schule als nicht so wichtig an. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Farmer die lesen können höhere Ernten haben und weniger Gift verbrauchen!
Viele Mütter können es sich nicht leisten, alle ihre Kinder in die Schule zu schicken. Wenn Geld für die Schule aufgetrieben wird und es nicht für alle Kinder reicht, dann werden meist die Jungen geschickt. Das rechnet sich eher, so die weit verbreitete Meinung der Menschen hier. Deshalb unterstützen wir auch mehr die Mädchen. Ein weiterer Grund sind die fehlenden Schulbücher, die viele Mütter wegen Armut, ihren Kindern nicht kaufen können. Das Kinderhilfswerk San Andrés sorgt aber dafür, dass die unterstützten Kinder alle ihre Schulmaterialien bekommen.
Neben dem Desinteresse der Mütter kommt in den Landschulen dazu, dass die Lehrer oft von schlechter Qualität, überfordert und nicht richtig ausgebildeten sind.
Damit unsere Hilfe nicht verpufft, haben wir deshalb die Hausaufgabenhilfe gegründet, ein Beitrag, den eigentlich der Staat leisten sollte, doch nicht macht.
Die Kinder können bei uns für eine Zeit der Enge ihres Zuhauses entfliehen. Bei einigen fehlt der Platz, auch Tisch und Sitzmöglichkeit, um vernünftig die Hausaufgaben machen zu können. Durch die ganze Ablenkung, den Lärm der Geschwister und die Arbeit, die einige der Kinder noch leisten müssen, kommen sie oft nicht zum lernen. Wir arbeiten auch daran, die Kinder selbstsicherer zu machen und zu motivieren, auch außerhalb der Schulzeit etwas zu lernen.
Einige Kinder sind Stolz darauf ihren Eltern helfen zu können. Sie fühlen sich dadurch den anderen Kindern überlegen und wollen deshalb nicht lernen. Doch die Einsicht wird kommen und die Zeiten werden sich ändern. Wegen Geldmangel bleibt uns jetzt nichts anderes anderes übrig, als diese Kinder aussortieren.
