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Blog aus Ecuador

Einladung Maryori und Kimberlin

Frank Isfort am 28. April 2014

Maryori und KimberlinMaryori und KimberlinMaryori und KimberlinMaryori und KimberlinMaryori und KimberlinMaryori und Kimberlin

Ich kenne die Familie Zambrano schon länger. Maryori und Kimberlin sind, bevor sie nach Santa Domingo gezogen sind, regelmäßig zu unserer Hilfe gekommen. Sie wohnen in ärmsten Verhältnissen, ziehen von einem Haus ins andere, je nach dem wo der Vater gerade Arbeit hat. Sie müssen damit zurechtkommen, was grade in den Häusern vorhanden ist. Außer Kleidung und ein paar Küchensachen besitzen sie nichts.

Vor einigen Monaten war ich schon einmal bei der Familie in Santa Domingo, um mit den Lehrern zu reden und zu sehen wie sie jetzt wohnen. Doch das ist schon wieder Geschichte. Sie wohnen jetzt zum Glück nicht mehr oben auf dem Berg, sondern direkt an der Straße und der Schule der Kinder. Seit ich die Familie kenne, sind sie schon sechs Mal umgezogen. Sie haben sechs Kinder. Kevin ist der Älteste und Jeffrey der Jüngste, dazwischen sind die vier Mädchen.

Ohne groß darüber nachzudenken, was ich mir da aufgehalst habe, habe ich die beiden größeren Mädchen Maryori (13 Jahre) und Kimberlin (12 Jahre) nach Aguas Frías eingeladen. Eine Woche Ferien in der alten Heimat. Ich lerne einfach nicht aus der Erfahrung mit den Zambrano-Mädchen aus Machala, die mich hinterher -gelenkt von der Mutter – nur noch abzocken wollten. Die Hilfe und Beziehung zu denen habe ich ja deshalb vor einem halben Jahr abgebrochen, was mir schon sehr nahe gegangen ist. Der Entschluss – nie wieder – ist schon vergessen.

Da ich ja dauernd auf Sparflamme lebe, ist es bei meinem Etat eigentlich gar nicht drin, zwei Teenies eine Woche lang einzuladen. Zum Glück hat unsere Volontärin Ramona mir finanziell weiter geholfen. Eine andere Sache, worüber ich mir keinen Kopf gemacht habe, ist das Gerede der Leute: Der Gringo allein mit zwei Mädels. Doch ich habe mir hier einen guten Ruf erarbeitet und die Menschen in Aguas Frías vertrauen mir.

Reisen mit Kindern und Teenies habe ich schon öfter gemacht, doch das die Beiden auch eine Woche bei mir wohnen, ist neu für mich. Es sind problemlose, nette Kinder, mit sanften, freundlichen, hilfsbereiten und liebevollen Charaktern. Ich könnte sie direkt so übernehmen. Allerdings können sie keine Ordnung halten und verbreiten in nullkommanix ein Chaos ohne Ende. Alles auf den Boden und in die Ecken werfen und nichts wegräumen. Sie genießen es von zu Hause weg zu sein und wieder durch die alte Heimat zu schlendern. Sie kochen sich ihr Essen meistens selber und stürzen sich mit Heißhunger auf das, was sie zu Hause nicht so bekommen. Müsli, Kornflakes, viel Milch, Kekse mit Thunfisch …

Ich habe Maryori und Kimberlin einen Tag lang mit ins Büro von Isabel mitgenommen und wir hatten zwei nette Strandtage in Súa und Muisne. Obwohl Muisne nur eine Busstunde von Aguas Frías entfern ist, waren sie noch nie dort. Sie kennen gar nichts vom Land und sind über Atacames, Esmeraldas und jetzt auch Santo Domingo nicht hinaus gekommen. Im Bus wollten beide am Fenster sitzen und haben die Umgebung in sich aufgesogen.

Maryori und Kimberlin
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