Die Schulferien sind vorbei – es geht weiter
Frank Isfort am 6. Juni 2012

Nach dreieinhalb Monaten Ferien, fing eine Woche nach Ostern die Schule wieder an. Noch tun sich die Kinder mit dem Schulalltag etwas schwer und da keiner in den Ferien etwas für die Schule getan hat, ist auch vieles wieder vergessen.

Trotzdem geht es mit der Hausaufgabenhilfe und dem Förderunterricht los und die Kinder freuen sich darauf. Bis auf unseren Problemfall Ariel. Er hat wenig Lust zum Lernen, ist oft bockig und haut schon mal mittendrin ab. Wenn Isabel nicht mit der Mutter Inés befreundet wäre und sie uns nicht für anderthalb Jahre einen kleinen Unterstand auf ihrer Finca zum Unterricht zur Verfügung gestellt hätte, wäre er auch schon weg. In der jetzigen Aufbauphase ist es schwer, sich noch mit Problemfällen zu befassen, und ich bin auch kein Pädagoge.
Manche Situationen gehen an meine Grenzen, gerade wenn viele Kinder da sind und ich mehr oder weniger allein bin. Letzten Samstag hatte ich 27 Kinder mit einer Hilfe die keine war. Ich bin kein Alleinunterhalter. Dazu kommen immer noch einige Sprachprobleme und die Schüchternheit vieler Kinder. Es fehlen uns einfach kompetente Helfer, aber ohne Geld hilft niemand. Isabel und Carmen haben jetzt einige Schüler motiviert die mithelfen wollen. Bin gespannt ob es klappen wird und sie auch dabei bleiben. Im letzten Schuljahr hat es einigermaßen funktioniert, aber Jomeira hat sich ein Baby andrehen lassen und ist nicht mehr dabei. Evelyn hat jetzt nachmittags Schule, doch sie kommt zum Glück am Freitagvormittag.
In Aguas Frías geben wir jetzt Freitag und Samstag Hilfe, je Vormittag und Nachmittag eine Gruppe. Einen Tag in der Woche besuche ich Kinder in ihren Hütten und helfe ihnen dort. Bei denen zuhause habe ich mehr Ruhe, kann besser auf sie eingehen und außerdem schafft es eine Nähe zu den Geschwistern und Müttern. Donnerstags bin ich in Esmeraldas in der Gruppe in San Martín de Porres Alto. Die anderen Tage bin ich meistens am Laptop, sortiere und verbessere die Bilder, schreibe Berichte, Mails und versuche Spenden zu bekommen.
Wenn unser Schulbau fertig sein wird, werden wir endlich in der Lage sein, Volontäre aufzunehmen und ihnen eine Unterkunft anzubieten. Dann wird es einfacher sein, Freiwillige wie z. B. über Weltwärts für einen längeren Zeitraum zu bekommen. Es wird dann die ganze Woche eine Bezugsperson vor Ort sein und wir können die Gruppen verkleinern und über die Woche verteilen.
