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Blog aus Ecuador

Besucher der anderen Art – Schlangen

Frank Isfort am 13. März 2014

Schlangen

Normalerweise sieht man so gut wie nie Schlangen, doch jetzt in der Regenzeit, wo der Boden schlammig ist und die Senken voll Wasser stehen, kommen öfter Schlangen auf das Grundstück von San Andrés.

Auf dem Betonboden ist es warm und trocken und in den letzten drei Wochen habe ich schon fünf „Besucher“ gehabt. Drei in der Küche und zwei im Hygienebereich. Hector hat einmal eine Schlange im Büro entdeckt. Da ich ab und zu dort schlafe, habe ich jetzt ein Brett vor den Türspalt gelegt. Das hat auch noch den Vorteil, dass ich jetzt kaum noch Frösche dort habe.

Schlangen

Bei der Feuerwehr hat man mir beigebracht, wie man mit Schlangen umgeht, so dass man sie nicht verletzt oder tötet. Das gibt schon recht Sicherheit. Mit einem Besen habe ich sie daran gehindert unter irgendwas zu verschwinden und mit einem zweiten Stock konnte ich die Schlangen vorsichtig hochheben, in einen Eimer legen und sie wegbringen. Die Nachbarn waren sauer, dass ich die Schlangen nicht getötet habe, doch ich bringe das nicht übers Herz. Sie machen es jetzt für mich.

Alle haben mir unterschiedliche Namen gesagt, doch sie sollen sehr gefährlich sein. Ich habe dann Frank, einen Deutschen Freund angerufen, der schon über 20 Jahre in Ecuador lebt und lange Zeit eine Farm hatte. Er meinte, was ich im Internet bestätigt fand, dass es eine Chonta ist, die über zwei Meter lang werden kann. Meine „Besucher“ waren so um 1 bis 1,5 Meter lang und fast schwarz. Sie sind äußerst aggressiv und giftig. Frank hat mir auch geraten denen den Kopf abzuschlagen und zu vergraben, damit nicht jemand Barfuß unglücklich in einen Zahn tritt.

Das Gift der Chonta ist ein Nervengift. Da es schnell wirken soll, ist es wichtig sich rasch ins Krankenhaus bringen zu lassen. Die Horrorstorys, die hier erzählt werden, erspare ich euch lieber.

Angst habe ich nicht, nur Schiss, das ich mal aus Unachtsamkeit auf eine Schlange trete. Da die Küche ein separater Raum neben der Sonnenschule ist, achte ich jetzt nach den ganzen Geschichten doch mehr darauf, was sich so auf dem Boden abspielt. Ich habe es auch Ramona, unserer neuen Freiwilligen erzählt. Als sie kurz darauf meinte, in der Küche ist eine Schlange, habe ich zuerst gemeint, sie vergackeiert mich.

Schlangen
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