Anahi
Frank Isfort am 29. Januar 2023





Ich habe ja schon geschrieben, dass ich Anahí, ihre Mutter und ihre zwei Geschwister aufgenommen habe, weil der Stiefvater sie sexuell missbraucht hat.
Jetzt ist die Mutter mit ihren zwei kleineren Kindern zu einer anderen Frau gezogen, weil sie ihren Sohn bumsen will. Anahí wollte nicht mit sondern bei mir bleiben. Ob es für Anahi das angenehme Leben in der Sonnenschule ist, die Aussicht auf eine bessere Schulbildung, oder weil die Mutter meint dadurch weitere Hilfe zu bekommen, Angst vor dem neuen Freund der Mutter und eventuelle neue sexuelle Übergriffe, oder weil ich einfach so „toll“ bin? Ich weiß es nicht warum.
Was soll ich mit Anahí machen? Sie ist Opfer, ich mag sie einfach und will sie doch nicht hängen lassen. Sie tut mir Leid mit dieser Mutter und ich habe sie sehr gerne. Für mich ist sie wie eine „Tochter“ geworden, doch es raubt mir einiges der kostbaren Zeit. Der „stolze“ Papa ist jetzt auch Mama, Freund, Trottel, Helfer, Koch, Beschützer und was nicht alles noch. Freund halten mich für verrückt und fragen, ob ich mir das auch gut überlegt habe. Klar weiß ich was mich erwartet, doch wie ich damit klar komme und welche Probleme noch kommen stellt sich erst im Zusammenleben heraus und ich bin mir nicht Sicher, ob es so geht wie es jetzt läuft.
Es ist schön zu fühlen dass sie mich gerne hat und immer mehr ihre Scheu mir gegenüber verliert. Sie hat zwar von Anfang an Vertrauen in mich gehabt, doch die sexuellen Übergriffe des Stiefvaters sitzen tief in ihrer Seele. Leider hat sie grosse Panik vor einer Therapie. Mal sehen wie sich alles entwickelt oder ob es ein flüchtiges Glück für Beide wird.
Ein pubertierendes Mädchen alleine großziehen ist eine Ablösung bei gleichzeitigem Aufbau einer Beziehung. Außerdem ist Anahi ein Mißbrauchsopfer. Diese Menschen neigen dazu psychischen Druck auszuüben, sehr subtil, aber effektiv. Sie haben es ja selber so erlebt. Außerdem besteht die Möglichkeit das Anahí mich sexuell angehen könnte, um ihre eigene Macht gegen ihre erlebte Machtlosigkeit zu ersetzen. Das sind jedenfalls die Infos aus dem Internet und die ich aus meinem Freundeskreis gehört habe.
Dann kann man mir noch böse kommen und mir pädophile Neigungen unterstellen. Doch diese Gefahr bestand in meiner Situation hier immer schon. Um dem entgegenzuwirken habe ich ihre beste Freundin Jamilet mit aufgenommen. Grisyerly mit ihrem Kind schläft jetzt außerdem noch im Junge-Mütter-Haus, weil sie Probleme mit ihrem Freund hat. So ist immer jemand da der sich auch um Anahi kümmern kann.
Einige Leute sind hier neidisch, das ich Anahi mehr unterstütze als ihre Kinder, doch ich finde das Gießkannenprinzip, was wir bis jetzt praktiziert haben, nicht mehr zeitgemäß. Lieber weniger Kinder besser unterstützen. Das ist nachhaltiger, bringt mehr und Unterstützung wie Schulmaterial wird es weiterhin geben.



