Gruppenbild Aguas Frías Unterrichtsort Knabe auf der Dorfstrasse Kinder mit Schwein spielende Kinder im Hof

Blog aus Ecuador

Putztag und Begrüßungstorte

Frank Isfort am 25. März 2018

Es ist erschreckend wie schnell in den Tropen alles vergammelt, staubig und schmutzig wird.

So wurde Großreinemachen und Begrüßungsfeier nach meiner Rückkehr zusammengelegt. Jetzt ist die Straße endlich geteert und trotzdem ist alles voll Staub. Im Büro finde ich kaum was wieder. Habe auch damit gerechnet, dass die drei Praktikantinnen ihre eigenen Ordnungssysteme haben und ich es wieder auf meins umstellen muss. Mal sehen was ich von denen übernehmen werde.

An meinem ersten Samstag zurück in der Sonnenschule kamen 34 Kinder. Zuerst wurden Tische und Stühle nach draußen gebracht und gründlich abgewaschen. So viele Putzlappen hatte ich für die vielen helfenden Hände gar nicht und da habe ich aus einem Lappen vier gemacht. Den großen Rest habe ich lieber selber geputzt und wurde dabei von Dixon und Erik unterstützt.

Am ekligsten war die Fledermauskacke. Da hat sich doch einiges angesammelt und es roch auch schlecht. Wir haben jetzt ein fürchterlich stinkendes Zeig, das die Fledermäuse vertreiben soll, in Socken gefüllt und oben unterm Dach aufgehängt. Doch die Biester sind zäh und hauen nicht ab. Das Zeug hat nur mich vertrieben. Ich schlafe jetzt wieder im Büro.

Deshalb mussten wir zu rabiateren Mitteln greifen und haben Gift eingesetzt. Ein Nachbar ist auf die Leiter gestiegen und hat die Viecher mit Gift besprüht. Ein blödes Gefühl hatte ich schon dabei, doch jeden Tag die Unmengen Kotköttelchen zu entfernen ist sehr nervig, außerdem riecht es unangenehm, hygienisch ist es auch nicht und sie übertragen Krankheiten. Fast 40 Fledermäuse haben wir gezählt.

Danach gab es die Begrüßungstorte die natürlich allen super geschmeckt hat. Mir auch. Ich hatte natürlich das größte Stück bekommen, doch da alle noch von meinem Stück probieren wollten, habe ich von den süßen Zeug so gut wie nichts ab bekommen – wie es auch geplant war.

Ich habe die Torten vorher in Atacames bestellt und einen Tag vorher abgeholt. Das ist immer eine heikle Angelegenheit. Die Tortenkartons sind nicht sehr stabil und so habe ich eine Rolle Tesafilm mitgenommen und die Kartons damit zugeklebt, übereinander gestellt und fleißig mit Tesaflilm umwickelt. Dann ging es mit dem Triciclo nach Aguas Frías. Bei den Straßenverhältnissen ist das nicht so einfach. Die Schlaglöcher und Unebenheiten habe ich elegant ausgeglichen, was ein ganz schöner Eiertanz war. Bis eine kleine Delle habe ich die Torten gut zur Sonnenschule gebracht.



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