Ivonne
Frank Isfort am 11. April 2018

Ivonne kommt aus Esmeraldas, war von Anfang im Kinderhilfsprojekt, in der mittlerweile aufgelösten Gruppe in Esmeraldas-Codesa.
Sie studiert durch unsere Unterstützung gegenwärtig Laborassistentin, Medizin und Ernährungswissenschaft in Guayaquil im Süden von Ecuador. Dementsprechend hat sie nur noch in den Semesterferien Zeit, den Kindern in Aguas Frías bei den Hausaufgaben zu helfen und Hygienekurse zu geben. In den Semesterferien ist sie regelmäßig bei uns und gibt auch den Müttern Ernährungsunterricht, Hygienetipps, schaut nach dem Gesundheitsstand der Kinder, berät junge Mütter und spricht mit den Frauen über ihr Studium und ihr Leben in der Großstadt.
Ivonne hat unglaublich viel Energie, einen eisernen Willen, ist sehr zielstrebig, sozial eingestellt und weiß sich durchzubeißen. Jetzt mit WhatsApp habe ich einen viel regeren Kontakt mit ihr als vorher mit E-Mails. Der „Nachteil“ ist, sie ist viel strenger als deutsche Ärzte. Sie meint es ja gut mit mir. Big Sister is watching me. Auch hat sie einen Diät- und Essensplan für mich gemacht, den ich nun größten Teils versuche einzuhalten. Geht in Ecuador einfacher als in Deutschland. Es hat hier nicht so viele leckere Versuchungen.
Sie kümmert sich nicht nur rührend um mich sondern auch um die Mütter in Aguas Frías wenn sie es wünschen, erstellt ihnen Essenspläne für ihre Krankheiten und gibt ihnen Tipps.
Für die Studentin Ivonne ist leider Weitere finanzielle Hilfe nötig. Obwohl sie neben dem Studium in Tanzstudios Kurse gibt, Ernährungsvorträge hält und als Verkäuferin jobt, fehlt noch Geld für den 4. Englisch Intensivkurs. Sie ist deshalb sehr verzweifelt, doch ich habe ihr versichert, dass ich von meinem privaten Geld einspringen werde, jetzt wo ich eine kleine Rente bekomme. Ich muss sie einfach durchbringen. Wenn es eine verdient hat, dann sie.
Nach dem letzten Englischkurs muss sie noch ihre Abschlussarbeit schreiben und bis Herbst im Krankenhaus weitere Praxis sammeln. Sie hat bis jetzt alle Fächer und Prüfungen gut bestanden. Über die Jahre habe ich ja mitbekommen in welchem ständigen Kampf sie steckte. Die Existenzängste können sich die Studenten in Deutschland nicht vorstellen, auch nicht, dass ein hoher Prozentsatz wegen Geldmangel aufgeben muss.
Sie hat die letzten zwei Englischkurse verschoben, weil sie den Kopf nicht frei hat. Ihre Mutter ist sehr krank und wird jetzt operiert, sonst wäre sie jetzt fertig mit ihrem Studium.