Fahrräder
Frank Isfort am 13. September 2015
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Die Idee mit den Fahrrädern ist für mich ein Bumerang geworden.
Anstatt die Kinder sich freuen und friedlich ihre Runden drehen, streiten sie sich dauernd wer fahren darf. Wer das Fahrrad hat will es nicht mehr abgeben. Ich bin dauernd gezwungen die Kinder einzuteilen, weil alle nasenlang einer nörgelnd vor mir steht und meint, er will auch mal fahren. Bald werfe ich die Räder in die Tonne und sage, die sind geklaut worden. Die Alternative wären noch einige Fahrräder mehr zu kaufen. Doch 300 bis 400 Dollar pro Rad habe ich im Moment nicht über und die Chinakacke kaufe ich nicht mehr.
Dazu kommt, dass dauernd irgendwas kaputt ist. Mal die Kette, die Bremsen oder der Mantel. Es grenzt schon an Kriminalität wie schlecht die Teile hier sind. Doch man bekommt nichts Besseres. In Deutschland fahre ich locker 10.000 Km und man sieht es dem Mantel kaum an. Hier hält er gerade mal einen Monat. Da die Kinder oft zu dritt auf dem Rad sind, habe ich an den größeren Rad eine Motorradkette montieren lassen. Seitdem ist die Kette jedenfalls nicht mehr gerissen. Ich habe jetzt schon soviel Geld in neue Teile und Reparaturen gesteckt, wie die Räder gekostet haben. Das war so auch nicht eingeplant. Erik und Jeison habe ich so weit, dass sie Reparaturen, wie z.B. die Kette flicken, selber machen können. Einmal musste ein Lager auseinander genommen werden und hinterher wollten sie mit Butter das Lager schmieren. Das machen die im Nachbarort aber auch so. Schweren Herzen haben sie es aber eingesehen bis zum nächsten Tag zu warten. Ich habe in Atacames dann richtiges Schmierfett besorgt. Irgendwie wissen die Leute sich schon zu helfen, doch Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Bei Regen sind die Räder vor Schlamm kaum noch zu erkennen. Jetzt mit dem Brunnen haben wir zum Glück die Möglichkeit die Fahrrader abzuspritzen. Ich muss nur darauf achten, dass ich schnell genug bin und die Kinder mit den Rädern nicht aufs Gelände kommen, sonst darf ich auch noch die Betonwege säubern.
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Kleine Unfälle wie eine aufgeschürfte Hand oder ein Knie sind natürlich an der Tagesordnung und der Erstehilfekasten kommt öfter zum Einsatz als gedacht. Die Wunden säubern sind für die Kinder am Schmerzhaftesten. In Ecuador bekommt man nur Flüssigkeiten die fürchterlich brennen und so müssen sie die Zähne zusammen beißen. Wenn das Pflaster aber erst einmal drauf ist, sind die Tränen meist schon vergessen. In Ecuador gibt es einen Baum, dessen Harz die Schürfwunden richtig schnell heilen lassen. Sangre de Dragon – Drachenblut.
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