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Blog aus Ecuador

Die Umweltsünden der Raffinerie in Esmeraldas

Frank Isfort am 16. Februar 2011

Ein Beispiel der Umweltsünden der Ölindustrie und wie damit umgegangen wird.

Aus der Raffinerie in Esmeraldas flossen im Februar mehrere Tage lang große Ölmengen in den Fluss Teaone und vernichten dort sämtliches Leben.

Auch wenn Pressefreiheit herrscht ist es nicht erwünscht, negativ über die Erdölindustrie zu berichten. Einmal habe ich gesehen, wie ein riesiger Feuer- und Rauchpilz aus der Raffinerie aufstieg und wenig später sämtliche Krankenwagen und Feuerwehrautos aus Esmeraldas angerückt kamen. In der Zeitung stand darüber nichts! Meine Feuerwehrfreunde haben mir erzählt, was ablief und auch sonst noch von anderen Störfällen mit Verletzten und Toten.

Da die Raffinerie keine Filter hat und eine Vorkriegstechnologie benutzt, wird immer eine unglaublich schwarze Qualmwolke über die Gegend verbreitet. Es gibt Tage, da hat man einen braunen, klebrigen Film überall in der Wohnung. Das ist nicht gesund und Untersuchungen darüber werden seit etlichen Jahren zurückgehalten. Durch die vielen Krebsfälle in der Region Esmeraldas rumort es, so das der Präsident Correa öffentlich in Esmeraldas die Missstände einräumen musste. Doch was verändert sich dadurch? Bis jetzt nichts! Es wird aber gemunkelt, dass irgendwann 2012 die Anlage wegen Modernisierungsarbeiten für ein Jahr stillgelegt wird.

Durch einen Freund in Quito, der mit seiner Firma Schweißnähte für mehrere Ölfirmen kontrolliert, erfahre ich auch, was auf den Ölfeldern in Ecuador abgeht. Von den Explosionen, den Ölfontänen, den undichten Pipelines, den Tankwagenunfällen … aber in den Zeitungen liest man davon fast nie was.

Die Mitarbeiter des Radiosenders Voz Andes in Quito haben mir auch erzählt, dass es nicht erwünscht ist, über solche Themen zu berichten.

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